Ergebnisse der LVB-Mitgliederbefragung zur Lehrplaninitiative

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Geschätzte Mitglieder

Wie vor jeder bildungspolitischen Abstimmung hat der LVB auch im Hinblick auf den Urnengang vom 7. März 2021 hinsichtlich der Lehrplaninitiative seine Aktivmitglieder um ihre Meinung gefragt. Innerhalb von nur 8 Tagen und trotz Schulferien haben sich stolze 768 Aktivmitglieder daran beteiligt. Davon unterrichten 342 auf der Primarstufe, 256 auf der Sek I, 143 auf der Sek II und 27 an anderen Schultypen. Insgesamt empfehlen 60 % der Teilnehmenden (461 Personen) die Initiative zur Annahme, 29,2 % (224 Personen) lehnen sie ab und 10,8 % (83 Personen) enthalten sich.

Aufgeteilt nach Schulstufen zeigt sich folgendes Bild:

LVB-Mitglieder seit Jahren lehrplankritisch
Mit diesem Ergebnis bestätigt die LVB-Basis ihre tendenziell kritische Haltung gegenüber den bestehenden Lehrplänen. Frühere LVB-Mitgliederbefragungen (unter den Primarstufenmitgliedern im Januar 2017, unter den Sek I-Fremdsprachenlehrpersonen im Oktober 2019 und unter allen Mitgliedern im Herbst 2020) hatten schon mehrfach verbreitete Wünsche nach Anpassungen, inhaltlichen Klärungen und überschaubaren Stofflehrplänen mit realistischen Zielen ausgewiesen.

Monica Gschwind bezieht LVB-Spitze aktiv mit ein
Wie wir bereits im lvb.inform 2020/21-02 und dem Begleitschreiben zu dieser Mitgliederbefragung aufgezeigt haben, nahm Bildungsdirektorin Monica Gschwind die eindeutigen Resultate der LVB-Erhebung vom letzten Herbst ernst und integrierte Präsident Roger von Wartburg und Vizepräsident Philipp Loretz ab November 2020 in eine neue Lehrplan-Begleitgruppe, welche mit den Fachgruppen ausgewählter Fachlehrpläne eng zusammenarbeitet.

Ausserdem erteilte der Bildungsrat konkretisierte Aufträge zur Überbeitung der Fachlehrpläne Deutsch, Mathematik, Geschichte und Geografie. Diese sollen übersichtlicher, kompakter und inhaltlich klarer werden. Roger von Wartburg brachte an der Medienkonferenz der BKSD vom 12. Februar 2021 zum Ausdruck, dass er sich über diesen nun verstärkten Einbezug des LVB in die Arbeiten freue und hoffe, dass man für die je nach Fach unterschiedlichen Herausforderungen gute Lösungen finden werde.

Unabhängiger Berufsverband LVB
Für den LVB ist Unabhängigkeit eines seiner wichtigsten Gebote. Deshalb haben Roger von Wartburg und Philipp Loretz vor ihrer Mitwirkung in der neuen Lehrplan-Begleitgruppe Monica Gschwind darüber informiert, dass der LVB auch vor der Abstimmung über die Lehrplaninitiative seine Mitglieder dazu befragen werde, weil dies zu den Grundprinzipien des partizipativen Verständnisses beim LVB gehöre. Für Monica Gschwind stellt dies in keiner Weise ein Hindernis für die intensive Zusammenarbeit dar.

Dasselbe Gebot der Unabhängigkeit des LVB gilt natürlich auch allen anderen Institutionen und Akteuren gegenüber. So erkundigte sich diese Woche ein Mitglied, ob die Gefahr einer Vereinnahmung des LVB durch das Komitee Starke Schule bestehe. Auch hierzu lautet die Antwort selbstverständlich nein. Der LVB legt alle bildungspolitischen Vorlagen und für die Berufsausübung der Lehrpersonen relevanten Fragen seinen Mitgliedern zur Prüfung und Meinungsäusserung vor. Und weil das Komitee Starke Schule in den letzten Jahren mehrere Initiativen zur Abstimmung gebracht hat, führte dies logischerweise zu einer entsprechenden Häufung der LVB-internen Auseinandersetzung damit.

Konsequente Mitgliederpartizipation
Der LVB betrachtet seine Mitglieder als mündig, nimmt sie in ihrer Professionalität ernst und hat ein vitales Interesse daran, zu erfahren, wie sie zu den verschiedenen Themen und Debatten stehen. Dementsprechend sind die Mitglieder gebeten, sich ihre Meinung zu bilden und diese dem LVB mittels individueller Online-Befragung – und damit ohne jede Beeinflussung von irgendeiner Seite – mitzuteilen. Der LVB ist sich sehr sicher, dass es kaum ein bildungspolitisches Thema gibt, über das sich alle Lehrpersonen einig sind – und dies oft aus ganz verschiedenen Motiven heraus. Diese Breite an Einschätzungen soll respektiert, transparent abgebildet und kommuniziert werden.

Grossen Wert legt der LVB darauf, Befragungsergebnisse differenziert auszuweisen. Er hütet sich davor, sich anzumassen, pauschal im Namen aller Lehrpersonen zu sprechen. Stattdessen werden die Resultate jeweils sauber aufgeschlüsselt und mit den dazugehörigen Zahlen ausgewiesen. Entsprechend geht der LVB auch mit offiziellen Abstimmungsempfehlungen zurückhaltend um. Gemäss jahrelanger Praxis erfolgt so eine nur dann, wenn in allen drei Stufen (Primar, Sek I, Sek II) eine übereinstimmende Zustimmung oder Ablehnung von mindestens 65% zu registrieren ist, was etwa vor den Abstimmungen zur Lehrmittelfreiheit oder zum Erhalt des Bildungsrats der Fall gewesen war.

Unabhängig vom Ausgang der Abstimmung am 7. März wird sich der LVB weiterhin mit vollem Einsatz für möglichst praxistaugliche und breit akzeptierte Lehrpläne engagieren. Wir danken allen, die sich an der Befragung beteiligt haben und wünschen sämtlichen Mitgliedern eine sonnige zweite Schulferienwoche.

Freundliche Grüsse

Ihre LVB-Geschäftsleitung

Roger von Wartburg • Präsidium, Strategie & Medien
Isabella Oser • Beratung & Rechtshilfe
Philipp Loretz • Vizepräsidium, Publikationen & Pädagogik
Maddalena Pezzulla • Geschäftsführung & Kommunikation

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