Berufsauftrag | Ventilatoren für Schulzimmer | Kommende Umfrage zu Noten und Selektion

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Berufsauftrag für Lehrpersonen: Worauf es nun ankommt

Im Februar haben wir Sie in einem Newsletter auf die aus Sicht des LVB wichtigsten Eckpunkte des revidierten Berufsauftrags für Lehrpersonen aufmerksam gemacht. Nun gilt es, sich im Hinblick auf das kommende Schuljahr rechtzeitig mit den Neuerungen vertraut zu machen und auch frühzeitig das Gespräch mit der Schulleitung zu suchen.

Dies gilt insbesondere für Lehrpersonen, die an ihren Schulen spezifische Spezialfunktionen innehaben, die nicht bereits mit einem vom Kanton erstellten Pflichtenheft abgedeckt werden. Solche schulspezifischen Spezialfunktionen müssen nun zeitnah mit einem Pflichtenheft versehen und im jeweiligen Schulprogramm verankert werden.

Ebenfalls raten wir Lehrpersonen, die in der Vergangenheit unzufrieden damit waren, wie der Umgang mit ihrer Arbeitszeit gehandhabt wurde, sich frühzeitig mit konkreten Vorschlägen an ihre Schulleitung zu wenden. Gemäss unserer Beratungspraxis betrifft dies zwar nicht nur, aber sehr häufig Lehrpersonen, die Teilzeit arbeiten.

Ventilatoren für Schulzimmer!

Vergangenen Sommer sammelte der LVB mithilfe seiner Mitglieder (in vielen Fällen erschreckende) Daten über Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit und CO2-Werte in Baselbieter Klassenzimmern. Daraus resultierte u.a. ein Postulat von SP-Landrat und LVB-Mitglied Jan Kirchmayr. Die Antwort darauf ist jedoch noch immer hängig.

Die Wärme der letzten Tage war wohl lediglich ein kleiner Vorgeschmack auf das, was viele Lehrpersonen zwischen Mai und August wieder in ihren Schulzimmern erwarten dürfte: unhaltbare Zustände. Dabei wäre zumindest eine relativ kostengünstige und niederschwellige Sofortmassnahme durchaus möglich: die Montage von Deckenventilatorenin den Schulzimmern.

Deren Vorteile haben sich nicht nur in vielen subtropischen und tropischen Ländern, wo das Geld für teure Klimaanlagen fehlt, bewährt, sondern mittlerweile auch in Ländern gemässigter Klimazonen mit bisweilen sehr heissen Sommern. Es liegt zwar auf der Hand, dass sich durch den Betrieb von Ventilatoren die Raumtemperatur insgesamt nicht abkühlt; dennoch führt besagter Betrieb zu einer gewissen Kühlung der Haut und erleichtert die Verdunstung von Schweiss, was die Transpiration verbessert. Dieser Effekt ist nicht zu unterschätzen.

Der LVB erneuert an dieser Stelle seine Forderung nach einer kantonalen Offensive hinsichtlich der Montage von Deckenventilatoren in Schulzimmern, in denen sich erwiesenermassen bei grosser Hitze Bedingungen einstellen, die einen wirksamen Unterricht verunmöglichen. Wir wollen nicht jahrelang das Gleiche wieder erleben wie letzten Sommer!

Kommende Umfrage zu Noten und Selektion

In den vergangenen Wochen wurden verschiedene Zeitungen und weitere Medien von einer oft überraschend einseitig dokumentierten Kampagne erfasst, die ultimativ weitere einschneidende Strukturreformen an der Volksschule fordert. Im Fokus stehen die Abschaffung sowohl von Noten als auch von Leistungszügen auf der Sekundarstufe I(schulische Selektion).

Die LVB-Geschäftsleitung hat sich sehr intensiv mit besagter Kampagne auseinandergesetzt, recherchiert und viele Gespräche geführt. Wir können uns des Eindrucks nicht erwehren, dass bei weitem nicht alle Akteure mit offenen Karten spielen, was ihre Motive angeht. Neben pädagogischen Diskussionen sind auch handfeste wirtschaftliche Interessen mit im Spiel; so bieten Stiftungen sowie private Institute und Aktiengesellschaften mit Nachdruck ihre Dienste, Konzepte und Weiterbildungsangebote feil. Der LVB wird sich aber weiterhin voller Überzeugung für eine starke öffentliche Schule für alle Kinder und Jugendlichen einsetzen; angloamerikanische Verhältnisse mit überbordendem Einfluss privater Firmen und Konzepten à la «Schule als Marke» lehnen wir dezidiert ab.

Die neueste Ausgabe unserer Verbandszeitschrift «lvb inform», die in den nächsten Tagen versandt wird, stellt die Reflexion über diese Kampagne ins Zentrum. In seinem Editorial wählt LVB-Präsident Philipp Loretz klare Worte. Auch in der NZZ kam Philipp Loretz zu Wort.

Wie immer gebührt im LVB die Deutungshoheit zu bildungspolitischen und pädagogischen Themen aber nicht der Geschäftsleitung und/oder dem Kantonalvorstand allein. Wir kündigen daher hiermit an, dass wir zeitnah eine Mitgliederbefragung zu den genannten Themen durchführen werden – in gewohnt differenzierter und umfassender Art und Weise. Teilen Sie uns Ihre Einschätzungen mit!

Wir wünschen Ihnen einen guten Start in das letzte Quartal des Schuljahres!

Ihre LVB-Geschäftsleitung

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