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Liebe Leserin
Lieber Leser

Einem Bildnerisches Gestalten unterrichtenden jungen Kollegen verdankte ich unlängst den Umstand, dass eine meiner Englisch-Klassen in den Genuss einer Begegnung mit einem native speaker kam. Eine mit ebendiesem Kollegen befreundete aufstrebende Künstlerin aus New York besuchte nämlich nicht nur die Schweiz im Allgemeinen, sondern auch unsere Schule im Speziellen. Die Jugendlichen waren ob der Ankündigung des Besuches aus Übersee gleichermassen erfreut wie aufgeregt.

In den Lektionen vor dem vereinbarten Besuchstermin sortierten wir mögliche Gesprächsthemen und erarbeiteten konkrete Fragen. Die Bandbreite reichte von persönlichen Vorlieben über das Leben in einer riesigen Metropole bis hin zum neuen US-Präsidenten. Als der grosse Tag gekommen war, gab unser Gast den Schülerinnen und Schülern bereitwillig, geduldig und ausführlich Auskunft.

Irgendwann kam das Gespräch auf die gänzlich unterschiedlichen Schulsysteme der Schweiz und der USA. Als die Besucherin sodann erzählte, dass sie, obwohl sie stets nebenbei gearbeitet hatte, zwecks Finanzierung ihres absolvierten Bildungsweges bis hin zum Masterabschluss an einer graduate school sich dermassen habe verschulden müssen, dass sie sicher 20 bis 25 Jahre brauchen werde, um den Betrag abzahlen zu können, wurden die Augen der Zuhörenden gross, ungläubiges Staunen machte sich breit. 25 years? Are you serious?“

„The educational system here is so much better than ours.“ Mit dieser lapidaren Feststellung beschloss sie ihre Berichterstattung über das Bildungswesen. „… and we’re fighting very hard to keep it that way“, setzte ich, unweigerlich an unsere LVB-Bildungsinitiativen als Reaktion auf 15 Jahre Spar- und Abbaumassnahmen an den öffentlichen Schulen denkend, hinzu.

Ebenfalls wenige Wochen ist es her, als ich via Social Media in virtuelle Diskussionen über die LVB-Initiativen verstrickt wurde. Ein ehemaliger Schüler mit türkischen Wurzeln, mittlerweile erfolgreicher Jungunternehmer, schrieb mir: „Ich finde die Initiativen sehr gut und kann zu 100% dahinterstehen. Obwohl ich früher kein Fan der Schule war, muss ich rückblickend feststellen, dass sie mir sehr viel gebracht hat, vor allem in der Primar und an der Sek. Viel Gutes erkennt man halt oft erst nach der eigenen Schulzeit. Ich komme nicht aus reichem Elternhaus und konnte trotzdem enorm vom Schweizer Bildungssystem profitieren. Hätte ich in der Türkei gelebt, wäre Vergleichbares unmöglich gewesen. Und ich will, dass auch meine Kinder später gleichermassen davon profitieren können.“

Ein anderer ehemaliger Schüler, auch er mit Migrationshintergrund – allerdings dem früheren Jugoslawien entstammend – und in der Zwischenzeit Universitätsstudent, schrieb mir kurze Zeit später per E-Mail: Ich habe die Unterlagen genau studiert und werde die Anliegen nach Kräften unterstützen. Ich habe mir zudem erlaubt, sie an interessierte Stimmberechtigte in meinem Freundeskreis weiterzuleiten. Ich hoffe, so noch mehr Unterschriften sammeln zu können.“

Die drei Menschen, von denen ich berichtet habe, wissen, wie es anderswo auf der Welt aussieht. Und sie alle haben sehr genau verstanden, wie unermesslich kostbar ein qualitativ hochstehendes öffentliches Bildungssystem für alle Kinder und Jugendlichen, unabhängig ihrer Herkunft, ist. Dem Herunterwirtschaften der staatlichen Schulen muss Einhalt geboten werden!

Und Sie? Haben Sie die Tragweite und Wichtigkeit unserer Anliegen auch verstanden? Haben Sie uns Ihre ausgefüllten Unterschriftenbögen schon zugeschickt? Wenn nicht, dann tun Sie es bitte nun, noch vor den Fasnachtsferien! Schieben Sie es nicht länger auf! Jede Signatur zählt! Jetzt!

… damit Ihre Kinder oder Enkel nicht dereinst in einem fernen Land ernüchtert feststellen müssen: „The educational system here is so much better than ours.“

Mit freundlichen Grüssen

Roger von Wartburg
Präsident

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