Die geleitete Lehrmittelfreiheit kommt – ein echter Meilenstein

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Geschätzte Mitglieder

Mit dem erdrutschähnlichen Ja von fast 85% der Baselbieter Stimmbevölkerung wird die geleitete Lehrmittelfreiheit an unserer Volksschule Tatsache. Die LVB-Geschäftsleitung ist über diesen Entscheid, der die LVB-interne Umfrage an Deutlichkeit sogar noch übertrifft, hocherfreut und hält ihn für einen echten bildungspolitischen Meilenstein.

Wir erkennen und begrüssen in der geleiteten Lehrmittelfreiheit auch eine Stärkung der pädagogischen Verantwortung von uns Lehrerinnen und Lehrern. Jede Lehrperson soll sich aus einer Liste geprüfter, lehrplankompatibler Lehrmittel bewusst für dasjenige entscheiden, mit dem ihrer Überzeugung gemäss ihre Klasse die Lernziele am besten erreichen kann.

Auch wenn die Kontroverse um die Passepartout-Lehrmittel den Anstoss dazu gab, so ist die geleitete Lehrmittelfreiheit keineswegs auf die Fremdsprachen beschränkt: In Zukunft – wenn auch nicht flächendeckend von heute auf morgen – wird der Bildungsrat den Lehrpersonen in möglichst allen Fächern eine Auswahl an geeigneten Lehrmitteln vorlegen. Denn auch in anderen Fächern gibt es Lehrmittel, deren Einsatz bekanntermassen vielen Lehrpersonen widerstrebt; «Zahlenbuch» und «Sprachfenster» sind nur zwei davon.

Die Vorlage ist klar: Die Verantwortung für die Wahl der Lehrmittel aus der geprüften Liste ist neu der einzelnen Lehrperson übertragen. Die Ziele des Lehrplans geben die inhaltliche Klammer vor. Allfällige Versuche, Lehrpersonen einer Schule zu einem einheitlichen Vorgehen zu drängen oder gar zu nötigen, wären daher inakzeptabel. Sollten sich unsere Mitglieder nach Inkraftsetzung der geleiteten Lehrmittelfreiheit in dieser Hinsicht eingeschränkt fühlen, können sie sich jederzeit an den LVB wenden.

Pädagogische Innovationen werden sich in Zukunft nur noch verbreiten können, wenn sie sich auch wirklich als praxistauglich erweisen – und nicht, weil sie «von oben» verordnet wurden. Das Votum der Baselbieter Stimmbevölkerung sprach sich für mehr «bottom up» und weniger «top down» an unseren Schulen aus.

Naiv aber wäre der Glaube, die geleitete Lehrmittelfreiheit könne alle bestehenden Problemfelder und Herausforderungen der Volksschule beheben. LVB-Präsident Roger von Wartburg unternimmt in der neuen Ausgabe des lvb.inform, das in den nächsten Tagen in den Druck geht, eine umfassende Auslegeordnung, die ganz bewusst eine kontroverse Debatte befeuern will. Bleiben Sie also mit uns im Diskurs! Zugunsten guter Baselbieter Schulen!

Ihre LVB-Geschäftsleitung

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